Im Osten Österreichs ist die Massivhausbauweise sehr beliebt. Mittel- und langfristig gesehen hat ein Massivhaus einen wesentlich höheren Wiederverkaufswert als z.B. ein Fertighaus. Die Nutzungsdauer eines Hauses in Massivbauweise wird mit ca. 100 Jahren beziffert.
Massives Bauen hat in Österreich eine lange Tradition. Mineralische Baustoffe wie Ziegel, Beton und Naturstein eignen sich bestens für die hiesigen Klimabedingungen und ermöglichen die Realisierung ganz unterschiedlicher Bauvorhaben.
Zur Einleitung eine kurze Definition des Ausdrucks „Massivbauweise“: Das bedeutet, dass es bei dieser Bauweise tragende und massive Wände und Decken gibt, welche den gesamten Bau tragen und statisch absichern. Dabei kommen in der Regel Wände aus Ziegelmauerwerk, Beton oder Stahlbeton zum Einsatz, um diese tragende Funktion zu erfüllen.
Die meisten beim Massivbau verwendeten Materialien werden aus natürlichen Ausgangsstoffen hergestellt und sind ohne chemische Zusätze dauerhaft und beständig. Auch die Bindemittel Kalk und Zement sind natürlichen Ursprungs. Da mineralischer Putz von sich aus für Luftdichtheit sorgt, sind keine Folien oder ähnliche Materialien erforderlich.
Vorteile der massiven Bauweise
Hervorragender Schallschutz
Die bei der massiven Bauweise verwendeten schweren Materialien bringen aus bauphysikalischer Sicht viele Vorteile mit sich. Dank des relativ hohen Flächengewichts überzeugen sie durch einen hervorragenden Schallschutz, der im Inneren für behagliche Ruhe sorgt.
Sommerlicher Hitzeschutz
Zudem kann die Massivbauweise beim sommerlichen Hitzeschutz punkten, da die hohe Wärmespeicherkapazität der massiven Innenwände Temperaturspitzen ausgleicht und die Wärme zeitversetzt wieder an die Raumluft abgibt. So heizen sich Räume in heißen Sommern nicht unkontrolliert auf und sorgen für angenehme Raumtemperaturen im Gebäudeinneren.
Gesundes Wohnklima
Darüber hinaus weisen die meisten Mauersteine und Putze gute Absorptionseigenschaften auf, die einen Ausgleich der Raumluftfeuchtigkeit und somit ein gesundes Wohnklima ermöglichen.
Optimaler Brandschutz
Dank der hohen Feuerwiderstandsfähigkeit von Steinen und Beton besitzen massive Gebäude hervorragende Brandschutzeigenschaften, die nicht unterschätzt werden sollten.
Wertbeständigkeit
Nicht zuletzt profitiert ein Gebäude in Massivbauweise von der Langlebigkeit und Wertbeständigkeit seiner Materialien. Das spiegelt sich auch in der Höhe der Beleihungsgrenzen der Banken sowie im attraktiveren Wiederverkaufswert wider.
Ausnahmslos gute Gründe, sich für ein massives Haus mit bleibendem Wert zu entscheiden.
Das Budget
Zumeist gilt das Massivhaus als teurere Variante für den Hausbau. Pauschal trifft diese Aussage allerdings nicht zu. Denn die Anforderungen an die örtlichen Gegebenheiten, Größe, Ausstattungsdetails, die verwendeten Baumaterialien und deren Qualität entscheiden über den Preis.
Grundsätzlich liegen die Preise für Ziegelhaus oder Holzhaus mittlerweile gleichauf. Somit sollten Häuslbauer die erste Zeit auch besser der Kalkulation des Budgetrahmens und der Grundrissplanung widmen.
Der gesteckte Kostenrahmen kann als Grundlage dafür dienen, wie groß das Haus werden kann und ob man selbst mitarbeiten oder alle Arbeiten dem Baumeister übergeben möchte und kann. Vereinzelt kann es jedoch vorkommen, dass ein Grundriss oder Gegebenheiten in Ziegel oder Holz günstiger zu realisieren sind.
Um Kosten einzusparen kann auch Eigenleistung erbracht werden. Hier gilt es vorab zu überlegen, welches handwerkliche Geschick vorhanden ist und ob genug „Helfer“ auf die Beine gestellt werden können. Um bei dieser Ausführungsart Fehler und Kosten zu vermeiden, sollte der Kontakt zum gegenüber der Baubehörde verantwortlichen Bauführer (Baumeister) gepflogen werden. Für uns als Baumeister sind alle Ausbau- und Leistungsstufen individuell planbar.